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Das große Finale: Kult-Hexe Baba Jaga packt ein

Mittwoch, 07.06.2017 13:53 Uhr
Rein(lich) in die Rente: Baba Jaga verabschiedet sich vom Dresdner Publikum
Rein(lich) in die Rente: Baba Jaga verabschiedet sich vom Dresdner Publikum
© Robert Jentzsch

Den ganzen Juni über brettert Dresdens beliebteste Hexe ihren letzten Teil zum letzten Mal auf die Bühne des Boulevardtheaters. "Das große Finale" wird in der Ankündigung verspro-chen, und, glaubt man den Zuschauer- und Pressestimmen, läuft die Kult-Hexe in diesem letzten Teil ihrer Hexalogie zu absoluter Höchstform auf. Der Märchenspaß endet so chaotisch und katastrophal witzig, wie er begonnen hat. Bevor Baba Jaga endgültig abtritt, gewährte uns die Diva ein kurzes Interview. 

Frau Jaga, wann wurde Ihnen klar, dass eine Schauspielerin in Ihnen steckt? 

Als mir das Gagen-Angebot vorgelegt wurde. Da konnte ich einfach nicht nein sagen. 

Manche behaupten, der Erfolg der sechs Märchenkomödien läge gar nicht an Ihnen, sondern wäre dem Mimen Rainer König zuzuschreiben?

Papperlapapp! Ich habe diesen Kerl noch nie zu Gesicht bekommen, aber das Gerücht hält sich seit Jahren hartnäckig. Es ist mir ein Rätsel! Ich meine, der Typ ist ein Kerl! 

Sie sind 753 Jahre alt. Dafür haben Sie sich ganz gut gehalten. Was tun Sie für Ihr Aussehen? 

Ich nehme täglich ein Schlammbad und pfeife mir zum Frühstück ’nen Wodka rein. Das belebt die Haut und meine Synapsen tanzen Polka! 

Knapp zwölf Jahre ist es nun her, dass Sie zum Theaterstar avancierten. Wie lief damals das Casting ab? 

Das ging schnell. Ich habe den Gagen-Vorschlag des Theaters um zwei Nullen ergänzt, dann muss-te der Regisseur auf einem Bein seinen Namen tanzen und mir anschließend die Fußnägel feilen. Schon war er engagiert. 

Die Kritiken zu diesem sechsten und letzten Teil waren überschwänglich. Das Publikum ver-abschiedet Sie regelmäßig mit stehenden Ovationen. Was glauben Sie, macht den Erfolg der Inszenierung aus? 

Das ist leicht zu erklären: In diesem Stück agiere ich für wenige Sekunden halbnackt auf der Bühne, bekleidet nur von einem knappen Badedress. Die Wirkung meines Revue-Körpers ist augenscheinlich. 

Aber auch die Story scheint zu überzeugen. Worum geht es in diesem letzten Teil? 

Um mich. Und nur um mich. Mein von mir überschätztes Publikum hat die Ehre in diesem Stück meinem Geburtstag beizuwohnen. Es tauchen allerlei mir unliebsame Bekannte auf, die gratulieren wollen – und, das ist das Schlimmste, meine Schwester.

Sie haben eine Schwester?

So steht es zumindest im Textbuch. Keine Ahnung, wer auf diese schwachsinnige Idee kam.

Gevatter Tod soll auch eine nicht unerhebliche Rolle in der Geschichte spielen…?

Ja, das war meine Idee. Ich wollte einen handfesten und unwiderruflichen Grund dafür, dass dies auch garantiert der letzte Teil wird. Da fiel mir der Kapuzenheini ein. Diese geldgierigen Theaterfuzzis würden mich wahrscheinlich bis ans Ende meiner Tage über die Bretter hüpfen las-sen.

Also kein Comeback?

Völlig ausgeschlossen. Wenn die Nummer durch ist, werde ich meine Rente auf den Putz hauen bis die Hölle einfriert.

Gibt es private Pläne nach der Karriere? Familie vielleicht, oder eine Beziehung?

Ich schiebe jeden Samstag im Konsum einen Einkaufswagen in den anderen. Erotischer wird’s nicht in meinem Alter.  

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Jaga. 

Sie mich auch.

-

Die Hexe Baba Jaga – Das große Finale
Der letzte Teil zum letzten Mal
1. bis 25. Juni 2017
www.boulevardtheater.de/babas-finale
Tickethotline: 0351 - 26 35 35 26

 


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