Programmänderung bei RTL: Heute (17.06.2021) ab 20:15 Uhr "Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern" statt "Alarm für Cobra 11"
Heute (17.06.2021) laufen bei RTL nicht wie in den TV-Zeitschriften angekündigt vier Folgen der Actionserie "Alarm für Cobra 11", sondern ab 20:15 Uhr zunächst eine Wiederholung des RTL-Eventmovies "Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern". Der Film entführt den Zuschauer ins Deutschland der "Swinging Sixties" und ins umschwärmte Leben der Bundeswehr-Piloten: Der Skandal, dass Piloten zu Versuchskaninchen für ein unfertiges Flugzeug wurden, und auf der anderen Seite die ungebrochene Anziehungskraft und Coolness des Starfighter-Milieus. Im Anschluss ab 22:55 Uhr zeigt RTL heute noch einmal eine Doku mit Peter Kloeppel über das Schicksal der Starfighter-Witwen. In Ergänzung zum Eventmovie "Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern" begibt sich RTL-Chefmoderator Peter Kloeppel auf eine Zeitreise und widmet sich dem Schicksal der Starfighter-Opfer.
Darum geht es heute im RTL-Eventmovie "Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern"
Bettina Altmann, genannt Betti, ist eine hübsche, lebenshungrige junge Frau. Sie steht in den 60er-Jahren kurz vor dem Beginn ihres Studiums, als sie Harry Schäfer in einem angesagten Beat-Club in Köln kennenlernt. Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Eine aufregende Zeit beginnt, denn Harry ist Starfighter-Pilot und ein charismatischer Draufgänger in allen Lebenslagen. Harry ist mit Abstand der beste Pilot der Staffel und beweist dies immer wieder mit halsbrecherischen Flugmanövern. Er entführt Betti in eine Welt, die ihrem wilden Temperament entspricht: die aufregende Welt der Piloten des modernsten Kampfjets der Welt. Betti wird Teil der Clique rund um Harry und seinen besten Kumpel Richie und ist ohne zu zögern bereit, auf ihr geplantes Studium zu pfeifen. Sie heiraten und ziehen aufs Land, in die Nähe des Fliegerhorsts. Betti genießt ihr Leben, auch wenn ihr manchmal auffällt, dass sie ihre beste Freundin Helga vernachlässigt und sich ihr Leben nur noch im abgeschlossenen Kreis der Pilotenfamilien bewegt. Ihr ganzes Glück dreht sich um Harry. Die Stimmung unter den Starfighter-Piloten wird allerdings schon bald durch den spektakulären Unfalltod ihres Kameraden Theo Euringer getrübt. Auch andere Stützpunkte melden immer wieder tödliche Abstürze. Die Piloten aber lieben den Starfighter und tun die Unfälle als dumme Flugfehler oder als Kinderkrankheiten des neuen Flugzeugtyps ab. Natürlich macht auch Betti sich Sorgen, vertraut aber auf das Können von Harry. Außerdem ist sie inzwischen schwanger und möchte nicht, dass ihre Freude darüber getrübt wird. Als aber Staffelkapitän Dieter unter dramatischen Umständen über Schweden abstürzt, kommt es noch zu einer weiteren Tragödie: Betti fürchtet, Harry sei das Opfer und bricht zusammen. Sie wird mit dem Notarzt ins Krankenhaus eingeliefert. Als Harry ans Bett seiner verzweifelten Frau tritt, hat sie ihr Kind verloren.
Darum geht es heute in der Doku "Mein Mann war Nummer 57" mit Peter Kloeppel
Peter Kloeppel besucht Elke von Hassel zuhause an der Flensburger Förde. In Erinnerung an den Unfall führt die Frau das Kamerateam zu der Stelle im Wald, an der ihr Mann, Joachim von Hassel (Sohn des früheren Verteidigungsministers und späteren Bundestagspräsidenten Kai-Uwe von Hassel), am 10. März 1970 mit seinem Kampfjet aufschlug und starb. Sie spricht über das Drama, erzählt, was damals in ihr vor sich ging und schildert, wie sie ihr Leben allein mit zwei kleinen Kindern gemeistert hat. Peter Kloeppel: "Die meisten Frauen der Starfighter-Piloten waren gerade mal zwischen 20 und 25 Jahre alt, als sie Witwen werden. Plötzlich stehen sie ohne Mann da, es gibt kein regelmäßiges Einkommen. Viele von ihnen haben ein kleines Kind oder sind schwanger, als der Mann ums Leben kommt. Einige versuchen herauszufinden, was genau die Absturzursache war, warum sie ihre Männer verloren haben. Und manche von ihnen wollen auch Einblick bekommen in den Unfallbericht - aber das durften sie nicht. Den hielt die Bundeswehr unter Verschluss." Elke von Hassel ist damals Ende 20, als ihr Mann mit seinem Starfighter in den Wald stürzt und stirbt. Von dem tragischen Absturz erfährt sie aus dem Radio! "Man muss sich das auch mal vorstellen: eine der Witwen der Starfighter-Piloten hat uns in einem Vorgespräch erzählt: ´Das Einzige, was sie mir von ihm nach Hause brachten, war sein Ehering. Den hatten sie am Absturzort an einem abgetrennten Finger gefunden`", berichtet Peter Kloeppel . Er möchte für Elke von Hassel etwas Licht ins Dunkel um den Tod ihres Mannes bringen. Die Witwe hat von der Bundeswehr wenig Konkretes über die genaue Ursache des Absturzes erfahren - bis heute. Dieses Gefühl, gar nichts gesichert zu wissen, lässt sie auch Jahrzehnte danach immer noch nicht los. Peter Kloeppel recherchiert im Militärarchiv in Freiburg die Unfallakten ihres Mannes.
Peter Kloeppel war selber während seiner Bundeswehrzeit bei einem Jagdbombergeschwader mit Starfighter-Maschinen stationiert. Nun begibt er sich auf eine Zeitreise: Er trifft weitere Witwen und Angehörige von tödlich verunglückten Piloten und sucht nach Erklärungen für diese einzigartige Rüstungskatastrophe. In der Dokumentation kommen auch Piloten zu Wort, wie der Flugzeugführer Harry Fisch, der einen Absturz mit dieser "bemannten Rakete" überlebt hat. Außerdem sprechen die Piloten Rolf Stünkel und Wulf Beeck. Letzterer war beim Absturz von Marineflieger Oberleutnant zur See Joachim von Hassel dabei und erzählt von dem tragischen Unglück. Peter Kloeppel besucht General a. D. Eberhard Eimler, der von 1983 bis 1987 oberster Chef der Luftwaffe war. Eimler erlebte die Starfighterkrise hautnah mit und steht zu den Vorwürfen Rede und Antwort. Wie sehen ehemalige Verantwortliche die Starfighter-Krise heute? Für die meisten Menschen sind die militärpolitischen Vorgänge jener Zeit kaum nachvollziehbar. Wie ist das über viele Jahre eher passive Verhalten der Bevölkerung angesichts der Absturzserie zu verstehen? Peter Kloeppel fährt an die Uni Erlangen. Hier trifft er den Historiker Professor Gregor Schöllgen. Er ordnet die militärischen Entscheidungen in einen historischen Kontext ein. Besonders mutig zeigte sich zur damaligen Zeit Gerlind Lantzberg, Witwe des Starfighterpiloten Manfred Hippel, denn sie wollte den Tod ihres Mannes nicht auf sich beruhen lassen. Sie kontaktierte den auf hohe Schadenersatzprozesse spezialisierten US-Anwalt Melvin Belli. Der Jurist riet der Witwe zu einer Sammelklage gegen den US-Rüstungskonzern und Starfighter-Hersteller Lockheed, - möglichst gemeinsam mit vielen weiteren Witwen. Auch Elke von Hassel beteiligt sich an der Klage. Schließlich musste sich Lockheed in einem historischen Vergleich den engagierten Frauen beugen und zahlte den insgesamt 32 Witwen mit insgesamt drei Millionen Mark die höchste Entschädigungssumme, die in Deutschland bis dahin jemals ausgezahlt wurde.